Chronik
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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Freiamt
Schon in alten Zeiten war das Feuer nicht nur Segen, sondern auch Fluch für die Menschheit. Während in der Einzelbesiedlung in früheren Zeiten beim Brand eines Hauses nur die Flucht übrig blieb, versuchte man später dem Feuer durch Bekämpfung Herr zu werden. Mit der dichteren Besiedlung wurde die Feuerbekämpfung organisiert. Vom Mittelalter ist uns bekannt, dass strenge Verordnungen für die Bewachung des Feuers erlassen wurden.
Es waren Feuerschauer bestellt, die alle Vierteljahre die Feuerstätten, Backöfen und Öfen besichtigen mussten. Man durfte keinen Hanf im Hause dörren und keine Wäsche am Ofen trocknen. Nach dem Feuerabendläuten, aus dem später das Feierabendläuten wurde, musste das Feuer im Hause gelöscht werden. War ein Brand ausgebrochen, gab es keine andere Möglichkeit, als mit kübeln oder Eimern Wasser in das Feuer zu schütten. Behördlicherseits war angeordnet, dass jeder Bürger mit eigenem Haushalt einen ledernen Wassereimer haben musste. Beim Sturmläuten mussten die Bürger diesen mitnehmen und zum Brandplatz eilen. Vom nächstgelegenen Bach oder Weiher wurde eine sogenannte Feuergasse gebildet, wobei auf einer Seite die gefüllten Eimer zum Brandplatz, auf der anderen Seite wieder leer zur Wasserstelle zurückgingen. Im Brandfalle war die ganze Bevölkerung zur Hilfe verpflichtet. Auch Frauen und Kinder stellten sich in die Reihe der Feuergasse. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen dann die Feuerspritzen auf. Dadurch konnte das Wasser in das Feuer gespritzt werden.
Es wurde in jedem Ort eine Löschmannschaft aufgestellt. In der Regel war der ortsansässige Schmiedemeister der Spritzenmeister. Unter Aufsicht des Bürgermeisters wurde alljährlich das Gerät geprüft. Es musste aber nach wie vor das Wasser mit Eimern zur Spritze gebracht werden. Erst im 19. Jahrhundert hatte die Technik Spritzen mit Saugmöglichkeit entwickelt, so dass das Wasser mittels Pumpe der Wasserstelle entnommen werden konnte. Eine weitere Verbesserung der Wasserversorgung brachte für unsere Ortsteile Mußbach, Glasig und Allmendsberg das Jahr 1905 durch den Bau und die Inbetriebnahme der Wasserleitung. Für eine Brandbekämpfung war man in diesen Ortsteilen vorher auf die wenigen Weiher angewiesen.